Verabschiedung mal anders

Die Sommerprüflinge aus dem Forschungszentrum habe ich heute alle verabschiedet. Die letzten Azubis hatten gestern Prüfung. Knapp 60 Azubis und dual Studierende in Summe. Es war so anders als sonst.

Keine große Feier, keine Eltern, keine Parnerinnen oder Partnern, keine Ausbildungsbeauftragten und Übungsleiter, kein Vorstand, keine Personalleitung, kein Betriebsrat und auch keine IHK und keine Schulvertreter. Und trotzdem haben mein Team und ich versucht, es den Azubis wirklich schön zu machen. Das ist auch wichtig, denn diese Verabschiedung wird allen Beteilgten wohl sehr lange in Erinnerung bleiben und untrennbar mit der Pandemie verbunden sein.

Aus diesem Grund haben wir die Verabschiedung in diesem Jahr bewusst gesplitted und familiär gestaltet. Alle Berufe, außer die mathematisch-technischen Softwareentwickler, habe ich in den letzten Wochen in Kleingruppen in unserer Ausstellungshalle verabschieded. Es gab eine kleine Rede, die ich dieses mal eher dialogisch gehalten habe. Das interaktive Einbinden der Azubis hatte schon was. Ein paar der Absolventen haben selbst auch was gesagt und der ein oder andere Ausbilder hat auch etwas mehr beigetragen wie sonst.

Um einen schönen Rahmen zu haben hatten wir zwei Kolleginnen vom Casino da, die frische Waffeln zubereitet haben und es gab etwas zu trinken und die Möglichkeit, nach dem offiziellen Teil noch etwas beisammen zu sein – natürlich mit Abstand. Den Azubis hat es offensichtlich Spass gemacht und mir ehrlicherweise auch.

Heute dann als Abschluss – bevor morgen die neuen Azubis anfangen – noch eine Gruppe von 32 mathematisch-technischen Softwareentwicklern im großen Hörsaal. Da passen eigentlich knapp zehn mal soviele Menschen rein. War schon schräg den Hörsaal mal so zu erleben. Heute habe ich allerdings nur gesprochen und die Zeugnisse überreicht, denn die Kolleginnen und Kollegen von der MATSE Ausbildung im JSC haben den heutigen Tag gestaltet – leider ohne Waffeln. Und trotzdem war es auch heute schön, denn hier habe ich eine eingeschworene Gemeinschaft erlebt, die drei Jahre zusammen gelernt, gearbeitet und studiert hat und die einfach toll mitgemacht hat.

Was wäre die Alternative gewesen? Die Verabschiedung ausfallen lassen? Auf nächstes Jahr verschieben? Eine Online-Session durchführen? Nein, was und wie wir es gemacht haben hat meines Erachten die notwendige und ehrlich gemeinte Wertschätzung ausgedrückt: wir haben uns individuell Zeit genommen. So kann die Leistung der Azubis nach einer Ausbildung auch während der Coronazeit vom Betrieb gewürdigt werden. Besonders freut mich natürlich, dass uns viele Azubis und dual Studierende als Facharbeiter oder Jungingenieure erhalten bleiben. Und wer weiß – vielleicht müssen wir die nächste(n) Verabschiedung(en) wieder ähnlich gestalten, so lange ist das nicht mehr hin…

Wie verabschiedet ihr denn eure Azubis während der Pandemie? Freue mich über Kommentare.

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