Mikrofortbildung

Kurz erklärt

Mikrofortbildungen sind kurze, intern organisierte informelle Treffen von Ausbildungspersonal, bei denen ein Themengeber oder eine Themengeberin einen kurzen Input gibt und anschließend im Idealfall direkt ausprobiert wird. Die Termine zu Mikrofortbildungen dauern in der Regel 15 bis 45 (maximal 60) Minuten und können nach Bedarf festgelegt werden. Mikrofortbildungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von verschiedenen Kolleginnen und Kollegen getragen werden und in flexiblen Formaten angeboten werden. z.B. als "Kreative Mittagspause", "Wissen zum Dienstbeginn", "Digitale Sprechstunde" oder "Workshop zum Feierabend".

Formate und Themen

Bei uns sind alle Formate, Orte und Themen mit dienstlichem Bezug möglich. Es muss nichts Digitales sein, auch handwerkliche Inhalte, didaktische Neuheiten, Tipps für den Unterrichts- und Unterweisungsalltag, Änderung der Rechtslage, Neuerung von Prozessen, neue Methoden oder Arbeitstechniken, Überblicke über Themengebiete, etc. sind denkbare Inhalte. Auch Themen ohne dienstlichen Bezug sind zulässig, hierzu soll dann aber die Mittagspause genutzt werden.

Ziel ist kreativ, berufsübergreifend und offen Wissen weiterzugeben und Dinge ausprobieren zu können.

Ablauf

Es besteht kein Zwang zum Mitmachen aber: alle Kolleginnen und Kollegen werden eingeladen. Zudem die Personen, die sich in einer offenen Liste zu den Mikrofortbildungen eingetragen haben. Mikrofortbildungen werden nicht zentral gesteuert und sollen eher non-formal ablaufen. Jeder Themengeber kann und soll selbstständig zu seinem Thema einladen. Wie diese Einladung geschieht ist prinzipiell egal: mündlich, schriftlich, digital, geplant oder ad-hoc. Es hat sich bewährt sich einen geeigneten (virtuellen) Raum zu suchen, und die Kalenderfunktion der Groupware zu nutzen, um den Mikroworkshop mit ein-zwei Wochen Vorlauf und Thema anzukündigen. Die Kolleginnen und Kollegen die Interesse haben teilzunehmen können dann einfach zu- oder absagen. Wenn die angedachte Raumgröße nicht passen sollte, kann relativ einfach umgeplant werden. Wenn die Kollegen keine Groupware nutrzen, kann eine Telefonnummer oder eine Mailadresse für die Zusage in der Einladung anzugeben sinnvoll.

Die Einladung sollte neben den Angaben zum (virtuellen) Raum mindestens eine Teaser haben also eine kurze Beschreibung des Themas und die geplanten Inhalte und Dauer aufzeigen.

Es kann passieren, dass nur eine ganz kleine Anzahl von Kolleginnen und Kollegen erscheint. Das ist normal bei Mikroworkshops. Der Themengeber sollte angebotene Mikroworkshops auch mit nur einem Teilnehmer durchführen, es geht ja um kollegialen und non-formalen Wissenstransfer. Sollte sich niemand zurückmelden kann der Themengeber ggf. die Beschreibung nochmal überarbeiten und den Nutzen herausstellen und/oder einen anderen Termin wählen und nochmals anbieten.

Funktioniert das in der Praxis

Jain. Bei uns ist das nach einem guten Start in 2018 etwas eingeschlafen. Ich versuche aber nochmal diese tolle Methode zu reanimieren. Ich sehe besonders dann gute Chancen, wenn sich jeder als Teilgeber versteht und aktiv mitmacht. Also wie bei einem Barcamp auch Sessions anbietet.

Es empfiehlt sich eine Themensammlung zu machen, am besten an einem kollaborativ zugänglichen Ort. Wir hatten das in einem Word Dokument, was sich nicht bewährt hat. Die größte Schwelle ist – wenn es dann eingeführt wird – wirklich aktive Mitstreiter zu finden. Konsumieren ist halt einfacher als Teilgeben.

Ideen

Bei uns waren angebotene und zustande gekommene Themen bisher:

  • Kurzüberblick OER
  • Kollaboratives editieren von Dokumenten in Sciebo (Owncloud)
  • Mikrofortbildung – was ist das?

Weitere Themenvorschläge waren:

  • Quizze wie Kahoot & Co
  • Personal Learning Environment
  • Sicheres Emailen mit Signatur und Verschlüsselung
  • Blogs in der Ausbildung
  • Was sind MOOCs?
  • Projekte in der Ausbildung
  • Beispiele für den Einsatz von Mobilgeräten
  • Markdown – Das "Schweizer Messer" im Online Publishing

Habt ihr gute Vorschläge, was man als Mikrofortbildung für Ausbilderinnen und Ausbilder oder Lehrerinnen und Lehrer angehen könnte? Dann hinterlasst gerne einen Kommentar.


Der Beitrag "Mikrofortbildungen" von Ulrich Ivens steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.

Beitragsbild: Mikrofortbildungen von Sandra Borde, Gymnasium Lerchenfeld, Hamburg, CC BY 4.0

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